Ziel
Das primäre Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Einflusses von myofaszialer Entspannung und Craniosacral-Therapie auf Lebensqualität, Schmerzintensität und Bewegungsumfang (ROM) bei Patient*innen mit chronischer Migräne. Das sekundäre Ziel dieser Studie war die Entwicklung eines Migränebehandlungsprotokolls unter Verwendung aktueller Craniosacral-Techniken.
Methode
Patient*innen mit chronischer Migräne in der neurologischen Abteilung des ALKU-Krankenhauses wurden nach dem Zufallsprinzip drei Therapiegruppen zugeteilt: (1) Craniosacrale Behandlung mit Craniosacralen Techniken (CST) + Medizinische Behandlung (MT) (CST-Gruppe) (n = 24) (2) Myofasziale Behandlung (MFT) (n = 24) + MT (MFT-Gruppe) (3) nur MT (Kontrollgruppe) (n = 26).
Zur Ermittlung des Behinderungsgrades wurden die Visuelle Analogskala (VAS) für Schmerz, FONSECA für die Symptomintensität der Kiefergelenkserkrankung, der 24-Stunden-Fragebogen zur Lebensqualität für die Lebensqualität, der Migraine Disability Assessment Score für die Beeinträchtigung und das Goniometer für den zervikalen Bewegungsradius verwendet.
Die Nachuntersuchungen wurden viermal durchgeführt: vor der Behandlung (T0), unmittelbar nach der Behandlung (T1), 1 Monat (T2) und 3 Monate (T3) nach Behandlungsende.
Ergebnisse
Zwischen den Gruppen wurden Veränderungen der Behandlungsergebnisse von T0 bis T1, der VAS und der ROM-Winkel festgestellt. Bei gruppeninternen Auswertungen wurden Veränderungen im 24-Stunden-Fragebogen zur Lebensqualität nur in der CST-Gruppe in den Zeiträumen T0 bis T1 bis T2 beobachtet (P = .011), während die Werte des Migraine Disability Assessment Score in allen Gruppen signifikant verändert waren.
Signifikante Veränderungen wurden auch bei den VAS-Werten und den FONSECA-Werten der CST- und MFT-Gruppen beobachtet, während die VAS-Werte insbesondere in den Zeiträumen T0 bis T1 bis T2 bis T3 signifikant abnahmen (P < .05). Bei der Auswertung
der FONSECA-Werte sowohl innerhalb als auch zwischen den Gruppen wurde beobachtet, dass der signifikanteste Rückgang in der T2-Periode auftrat und es einen Unterschied zwischen den Gruppen gab (P = .015).
Schlussfolgerung
Bei den Studienteilnehmer*innen reduzierten CST- und MFT-Techniken Migräne-kopfschmerzen, das Ausmass der Kiefergelenksbeschwerden, den Medikamentenkonsum und die funktionellen Behinderungen und erhöhten den Bewegungsradius der Halswirbelsäule. Diese Ergebnisse legen nahe, dass CST-Techniken im Rahmen eines bestimmten Protokolls als eine der klinisch-praktischen Anwendungen in der Migränebehandlung in Betracht gezogen werden könnten.