Hinter dem Lächeln - die Polyvagaltheorie für die craniale Praxis adaptiert
Kursinhalt
Klinische Ansätze für eine Gruppe von Schädelnerven, die eine wichtige Rolle bei der emotionalen Regulation und der Traumaphysiologie spielen – eine vertiefte Auseinandersetzung mit Porges Polyvagaltheorie, adaptiert für die craniale Praxis.
Unsere Gefühle und Emotionen zeigen sich im Gesicht und im Tonfall unserer Stimme. Die muskuloskelettalen Strukturen von Gesicht, Ohr und Hals teilen sich ein Netzwerk von Nerven, das als Soziales Nervensystem bekannt ist. Dieses System koordiniert Gesichts- und Stimmausdruck mit der Regulierung der Herzfrequenz und der Atmung. Es ermöglicht Orientierung, Kommunikation, Kooperation und Empathie. Die gesunde Funktion dieses Systems unterstützt eine Vielzahl von emotionalen Reaktionen. Fehlfunktionen können zu Angst, Depression, Isolation und unsozialem Verhalten führen, die alle typische Merkmale traumatischer und entwicklungsbedingter Stressstörungen sind. Zentral für das soziale Nervensystem ist der Vagusnerv. Dieser riesige und komplizierte Hirnnerv ist vor allem für seine Ruhe- und Verdauungsfunktion bekannt. Nicht nur seine motorische Leistung ist viel komplexer, der Nerv ist auch zu 80 % sensorisch. Vagale Signale an unser Gehirn sind entscheidend für die Wahrnehmung von Sicherheit und die emotionale Flexibilität.
TAG 1: DIE RACHENFALTEN
Am ersten Tag erforschen wir die komplizierte knöcherne Struktur des Gesichts und die Muskulatur von Gesicht, Ohr und Hals. Während der Embryonalphase entstehen diese Strukturen zusammen mit ihrem neuronalen Netzwerk in den Rachenfalten zwischen dem sich entwickelnden Gehirn und dem Herzen. Die praktischen Übungen konzentrieren sich auf das knöcherne Viszero-Cranium und die Bahnen der entscheidenden Hirnnerven.
Tag 2: DAS GESICHT, DER HALS UND DER AUSDRUCK VON EMOTIONEN
Am Tag zwei verdeutlicht die Polyvagaltheorie von Stephen Porges die gesamte Bandbreite der Überlebensstrategien, die uns in gefährlichen und lebensbedrohlichen Situationen offenstehen. Die Theorie identifiziert das Soziale Nervensystem als eine Unterteilung, die weder völlig autonom noch völlig freiwillig in seiner Funktion ist. Die praktischen Übungen konzentrieren sich auf die Schädelnerven des sozialen Nervensystems, welche die Mimik, die Vokalisierung und Stimmlage, das Schlucken, die Atmung und das Kopfdrehen steuern.
TAG 3: DAS HERZ UND DIE ANPASSUNGSFÄHIGKEIT UNTER STRESS
Am dritten Tag konzentrieren wir uns auf den Vagus-Tonus, die Herzfrequenzvariabilität, die Kommunikation und das soziale Verhalten.
Folgende Themen werden behandelt:
die Rolle der Vagusbremse bei der homöostatischen Kontrolle des ANS
die Bedeutung eines guten Vagus-Tonus für Babys und Kleinkinder
vagale Afferenzen – der Zusammenhang zwischen sensorischen Signalen aus dem Darm und dem Herzen und dem Ausdruck von Emotion
Praktische biodynamische Cranio-Strategien werden untersucht, um soziales Engagement und eine gesunde Herzregulation zu ermöglichen
Teilnahmebedingungen
Diplomiert in CST oder min. 300 Stunden Ausbildung CST absolviert
Kursdatum
26. - 28.04.24
Kursdaten / Zeit
3 Tage, Fr/Sa 9.15-17.45 Uhr, So 9.15-16.45 Uhr
Kursort
Da-Sein Institut, Unterer Graben 29, CH-8400 Winterthur
Kurskosten
675
Unterrichtsstunden
22.5
Kursleitung
Katherine Ukleja
Kursorganisation
Da-Sein Insitut
Unterer Graben 29
CH-8400 Winterthur
Tel. +41 52 203 24 55